Die Grizzlis in Hyder PDF Drucken E-Mail

Zur Fotogalerie Stewart/Hyder ist eine Reise Wert! Bären, Lachse und ein landschaftlich einmaliger Routenabschnitt

 

Noch 12. Tag, Montag 11.8.
Doch auch heute sollte uns das Glück wieder hold sein Tiere in der freien Wildbahn zu erleben. Ein Stück weiter als auf der Herfahrt, wo wir das Moose sichteten, graste heute in einem See eine Moosekuh, fast ganz im See stehend, nur noch mit dem Hals herausschauend, letzteres aber auch wohl nur zum Luft holen, denn zwischenzeitlich war sie total im See verschwunden. Das Schauspiel konnten wir eine gute halbe Stunde verfolgen, bis sie sich aus dem See fort bewegte und im Unterholz verschwand, aber nicht ohne uns noch zu beäugen!
Das Landschaftsbild wechselt auf der 97 wieder zum schon bekannten Bild: eine Ebene, jedoch nicht langweilig, aber auch nicht wechselnd bis nach Prince George.
Gegen 17 Uhr angekommen direkt die Info aufgesucht. Danach unser Pflichtprogramm ( Ölwechsel, einkaufen, Emails schreiben und im Internet noch Informationen über Stewart einholen, tanken) abgespult und weiter ging’s Richtung Prince Rupert/Stewart: „So weit die Füße heute tragen“!
Hier änderte sich auch die Landschaft bald wieder: aus der Ebene heraus sah man bereits am Horizont die Bergketten näher kommen um im nächsten Augenblick wieder von ihnen gefesselt zu sein, denn wir weilten dann auch schon unter ihnen.
Gegen 22 Uhr kamen wir am Burns Lake an, fanden auch direkt den Stadtcampground am See und kamen pünktlich sozusagen zum obligatorischen Mondfoto an! Burns Lake hat aus Richtung Prince George kommend direkt zu Beginn der Ortschaft links von der Straße am See gelegen einen Gastcampground, der jedem zur Verfügung steht und somit ist -wie bei uns in diesem Fall- die Ankunft selbst zu später Stunde kein Problem.
Am Abend wurde jetzt auch noch die Entscheidung getroffen, dass wir bis nach Stewart fahren, ein zusätzliches Ziel, was uns ca. knappe 500km mehr beschert, aber der Wunsch auch diese Gegend dort einmal kurz anzureißen, kam während des Trips. Der Wunsch, weiter nördlich zu kommen reizte, der Drang nach purer Wildnis wurde bei uns allen immer stärker, Alaska und Yukon werden aber ein weiterer Wunschtraum bleiben!
Das war auch so in der Planung, ab Browns Lake war eben in erster Linie auch Strecke bis nach Port Ruppert zu bewältigen, aber die Sehenswürdigkeiten, ob geografischer oder nach Ureinwohner- und Siedlerart, die sich immer wieder zwischendurch anbieten, machen auch solche Strecken zum Genuss!

13. Tag, Dienstag 12.8.
Trotz später Ankunft schafften wir es ohne Anstrengung, schon um 8 die ersten Fotos vom Nebelschwaden beladenen Burns-See zu machen. Fertigmachen, glücklich dreinschaun, denn der etwas mit Nieselregen durchzogene Vormittag vom Vortage - der einzige bis dato - schien total verdrängt zu sein, die Sonne und blauer Himmel bestimmten wie gewohnt den Tagesbeginn.
Ein wenig noch die Seenplatte um den Burns Lake erkundet und dann stand ein doch recht langer Trip bis Stewart an. Kurz bevor wir auf die 37 kamen, besuchten wir in Old Hazelton ein alte Indianersiedlung, auf dem Weg dorthin fuhren wir über eine Brücke – nur ein Fahrzeug durfte jeweils drauf – einen kleinen Canyon.
Keine Elche heute, keine Moose oder gar Braunbären – oder doch, einen kleinen Bären sahen wir auf der 37 in Richtung Stewart noch sich von der Fahrbahn trollen und den Po, der dann noch ein wenig vom Bärenkind aus dem Gebüsche heraus lugte, aber dann war er auch schon weg. Doch der Tag war ja  noch nicht zu Ende und außerdem konnten wir die Gegend, durch welche uns die 37 bzw. 37a später führte, in vollen Zügen genießen. Die vielfältigen Seen sind ja nun wirklich nichts neues, doch jeder macht durch seine eigene Art auf sich aufmerksam! Doch es sollte nur noch besser werden, wir kamen bis hinauf in die Berge, wo die Gletscher aufhörten oder in wunderbare Gletscherseen übergingen. Es war einfach fantastisch hier oben, doch kaum den Kamm passiert, ging’s schon wieder hinunter nach Stewart um kurz danach zu den Gletschern wieder hinaufgucken zu müssen. In Stewart angekommen staunte besonders Falk über diese Stadt – Städte bzw. Häuseransammlungen in dieser Gegend haben wohl gar nichts mit unseren Vorstellungen gemein. Schnell einen Campground gesucht, denn die Info schloss bereits um 18 Uhr und es war bereits schon 10 Minuten nach Acht. Doch die Hinweisschilder führten uns, direkt nach dem Anmelden fuhren wir weiter nach Hyder, denn auch Falk konnte es kaum erwarten heute noch Bären, die einzigartigen Grizzlis, zu Gesicht zu bekommen.
Ca. 5 km entfernt auf dem Gebiet von Alaska befindet sich die Laichstelle der Lachse im Salmonriver und hier treffen sich zu fast vorhersagbaren Zeiten, oft in der Morgenstund oder in der Abendzeit, zwischen dem 15 Juli und 15 August (Laichzeit der Lachse) die Grizzlis, um ihren Nahrungsbedarf vorübergehend an Lachsen nach Herzenslust zu stillen. Extra zu diesem Zwecke der Bärenbeobachtung wurde ein bärensicherer Zugang vom nahe gelegenen Parkplatz aus und weiter am besagten Flussufer errichtet, von hier aus konnte man das Treiben der Bären und Lachse beobachten.
Zwischen 19 und 22 Uhr ist am Abend die beste Zeit und unser Warten hat sich gelohnt. Von 21 Uhr an konnten wir eine gute halbe Stunde eine Grizzlimutter mit ihren zwei Jungen dabei beobachten, wie ihnen die Lachse mundeten. Der Aufwand hatte sich also gelohnt und dass es sogar noch eine Grizlibärin mit ihren Jungen war, ließ uns alle noch glücklicher aussehen.
So waren wir an diesem Tage gegen 22:30 zurück um dann auch bald müde ins Bett zu fallen, denn der nächste Tag sollte schon früh beginnen!

14 Tag, Mittwoch 13.8.
6 Uhr aufgestanden, Wagen vorbereitet und losgefahren um gegen 7 Uhr wieder in Alaska zu sein: Bearwatching war ja angesagt heute Morgen! Kaum eingetrudelt trat auch der erste Bär aus den Büschen um nur nach relativ kurzer Zeit darauf wieder zu verschwinden, entweder war ihm das Wasser zu nass oder Lachs stand wohl heute morgen um 7 Uhr einfach noch nicht auf seinem Speiseplan. Doch das war’s dann für uns, leider, aber wir hatten ja noch einiges vor, wir wollten zu den Stromschnellen, welche die Lachse auf ihrem Leidensweg - Laichplatz - zu erklimmen haben. Doch sollten wir vorher noch ein anderes Schauspiel erleben. Von den Laichplätzen gerade abgefahren erblickten wir im etwas sumpfigen Gelände etwas Auffälliges, was dort nicht so ganz hinpasste, ein weißer Fleck, sollte es etwa….(?), es war so – ein Weißkopfadler, der nach kurzer Zeit dann auch seine Flügel schwang und elegant abhob um im nächsten Augenblick zu verschwinden.
Die Lachstreppe hier aber ist ein Tipp, der von keiner Info oder Landeslektüre zu erwarten ist, aber ein guter. Ca. 13 km vor einer Brücke auf der 37 nach der Kreuzung 37/37a in Richtung Kitwanga ist rechts ein Schotterweg, den ganz durch gelangt man oberhalb der Stromschnellen, den Rest gehen wir zu Fuß. Man kann hier die riesigen Lachse quasi bergauf fliegen sehn, nicht alle schaffen es und versuchen es wohl immer wieder. Die eigentliche Lachstreppe, die extra für die Lachse eingerichtet wurde, ist wohl nicht allen Lachsen ein Begriff. Also noch eine interessante Begegnung mit den Fischen, doch danach ging’s weiter nach Terrace.
Kurz vor Terrace, wir haben gerade getankt, überquerte direkt vor uns ein Fuchs den Highway 16. In der Stadt suchten wir erst einen Campground, da wir aber diesmal nach dem auch etwas staubigen Alaskatrip (Schotterstraße) nur einen mit Dusche suchten, blieb uns hier nur die Möglichkeit bei den Motels mit RV. Gesagt, getan, danach fuhren wir aber noch kurz in die Stadt zur Bücherei, wo wir heute jeder einen Internetplatz bekam und so wurde aufgeteilt, wer wem ne Mail schreibt. Danach noch kurz etwas Essen – heute mal mexikanisch, für uns das erste Mal in Canada. Abends noch kurz beschlossen, dass wir am nächsten Tage direkt nach Prinz Ruppert fahren um dort noch alles mögliche zu erledigen, bevor es am nächsten Tag dann per Ferry nach Port Hardy weiter geht.

15. Tag, Donnerstag 14.8.
Ausgeschlafen!!! Gegen 9:30 raus aus den Federn und nach kurzem Frühstück direkt gegen 10:30 auf den Weg nach Prince Rupert, damit wir von dort aus sofort noch vom Internetcafe aus direkten Kontakt in die Heimat aufnehmen können. Wunderbar geklappt, hier gerade 12:30, war’s in der Heimat gerade mal 21:30, also gerade noch so machbar für ein kleines Gespräch via Internet.
Kurz in die Stadt und von der Info zum Campground. Den Nachmittag ein wenig in herrlichster Sonne ausspannen und während der Vorbereitungen zum Essen draußen auf der Bank schlenderte eine Rehmutti mit ihrem Rehkitz direkt an unserem Wohnwagen vorbei und fragte sich wohl, was auf unserem Speiseplan hier stünde – Wachsbohnensalat mit Spiegelei und Reis war aber wohl nicht ganz nach „Rehens“ Geschmack und so gingen die zwei weiter ihres Weges gen Unterholz.
Gegen Abend kurz zum Hafen und dann noch mal in die Stadt, etwas einkaufen und, bevor es dann zurück zum Campground ging, auch noch mal ins Internetcafè.

16. Tag, Freitag 15.8. 

Früh raus, um gegen 7 Uhr mit dem Ferrieboat dann bereits abgelegt zu haben: bis 21 Uhr dann Inside Passage nach Port Hardy!

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