Abwechslungreiche, fabelanmutende Landschaft PDF Drucken E-Mail

Zur Fotogalerie 100 Miles House, Lac la Hache und Bowrons Lake

 

Noch 8. Tag, Donnerstag 7.8.
Längs der 24 hinter Little Fort beginnt eine wunderschöne Seenlandschaft. Es ist auch schon faszinierend, mit welcher Konsequenz hier Orte mit gerade mal ein- bis zweihundert Einwohnern hier als riesige Punkte in der Landkarte auftauchen und selbst wenn man nach 100 Mile House (600 Einwohner!) kommt, empfängt einen der Ort, als ob es eine Riesenstadt wäre – für hiesige Verhältnisse ist das dann auch wohl so(!), sehr beeindruckend!
Ein Supermarkt vom Feinsten mit allem, was der Westen so hergibt und wer denkt, in einem Supermarkt der heutigen Zeit gibt’s nur Abgepacktes und Abgewogenes, der irrt gewaltig! Hier findet man von Haferflocken über Hundeleckereien aller Größenordnungen bis hin zu bunten Smarties und anderen Leckereien alles aus der Tonne – man schaufelt eben so viel wie man braucht in einen Beutel, an der Kasse wird nachgewogen. Ähnlich geht’s bei den Backwaren wie frischen Brötchen, Brot und Süßerem zu, nur liegen diese Waren nicht in riesigen Tonnen, aber in größeren Schaufensterbehältern und werden ständig backfrisch aufgefüllt.
Wer was Besonderes und hier eigentlich schon wieder schier Unmögliches zu wünschen sucht, wie z.B. richtig knuspriges Roggen- oder gar Sauerteigbrot, der geht direkt nebenan zu Klaus (vor 3 Jahren eingewandert!), denn diese zwei Brotsorten führt er in seinem Spezialitätenladen für „European Meats & Cheese“! Übrigens: auch dieser Laden war ein Tipp auf Nachfrage bei der Information!
Doch jetzt erst mal zum Campingplatz nach Lac la Hache und den Rest des Tages am See genießen und natürlich auch das leckere Brot zum Abendessen!

INFO-5 !!!      Eine interessante Art der Entfernungsangabe, die auch fast immer zutriff, wird hier in Kanada sehr gerne  praktiziert. Hier wird die Entfernung nicht in KM,  sondern in Zeit angegeben. Der nächste Supermarkt ist also nicht 60 km, sondern 1 Stunde  in jener oder 4 Stunden in dieser Richtung (so erfahren in Jasper). Da sich eigentlich jeder an die Geschwindigkeiten hält, treffen diese Aussagen genauso zu! 

9 Tag, Freitag 8.8.
Aufgestanden um 8:30, Frühstück am See und heute ist auf diesem Campground ein wenig Wäsche waschen angesagt – aber dafür gibt’s die Maschinen ja auch hier. Doch schnell geht’s weiter, gegen 11 Uhr, die Gegend erkunden, denn wir bleiben nach kurzem Familienrat einen weiteren Tag hier in Lac la Hache, den wir vom Browns Lake-Trip abgezwackt haben, da wir im Wells Gray Park ja auch schon ausgiebig Kanu fahren waren! Außerdem ist heute auch noch Internet angesagt, denn in 100 Mile House soll es ein Internetcafe geben und Strom und Wasser gibt’s hier ja Gott sei Dank auch noch, Kontakt mit den daheim gebliebenen ist also angesagt. Aber erst einmal geht’s zur Ten-ee-ah Lodge am Spout Lake. Eigentlich wollten wir diese angesteuert haben, aber da sie so weit ab von der Straße lag und wir am Vortage schon spät dran waren, entschieden wir uns für den Campground direkt am Lac la Hache – leider, wie wir bemerkten, aber in Lac la Hache war schon gebucht.
Allein die Fahrt zur Lodge glich einem Abenteuer, zweimal konnten wir aus nächster Nähe einen Bären beobachten und auf der Rückfahrt eine Moosekuh, die mit uns längs des Weges lief. Also, ohne es groß weiter erwähnen zu müssen, eine mitten in der „Wildnis“ gelegene Lodge. Doch die Ten-ee-ah Lodge selber – egal ob Lodgeunterkunft oder im Motorhome - ist derart gediegen, wie man es sonst wohl kaum hier vermutet hätte mit all ihren Aktivitätsmöglichkeiten, die diesem Umfeld zu entlocken sind. Für jeden, der etwas mehr Zeit hat, wahrlich ein Tipp, der den Urlaub zum Genuss werden lassen kann.
Danach noch einmal kurz einkaufen, Internetladen und zurück zum Campground, Abendbrot und Spaziergang am See. Am Abend dann etwas Nieselregen und Wetterleuchten, aber Regen eigentlich nicht so wirklich.

10 Tag, Samstag 9.8.
7:30 rollte der Campingnachbar vom Platz, es war kaum zu überhören – ein Platzkonzert hätte kaum ne andere Wirkung erzielt, für uns jedoch kein Problem, denn wir wollten sowieso früh aufstehen. Schwimmen noch vorm Frühstück war angesagt, denn wir standen ja direkt am See. Heute Morgen waren Loons hier auf dem See zu sehen und zu hören, ein sehr bewunderter Vogel hier in Canada, aber selten in solchen Massen wie hier an diesem Morgen. Zur gleichen Zeit versuchte sich ein Woodpicker am Baum neben uns – eine große Spechtart mit wunderschön eingefärbtem roten Kopf- und Halsgefieder. Nach dem Frühstück wurde die Fahrbereitschaft im Motorhome hergestellt und so konnten wir gegen 10:30 das Gelände verlassen.
Unser nächstes Ziel war der Bowron Lake, auch einige Stationen wie Williams Lake und Quesnel, zwei Städte auf der Strecke, wobei die erste eine relativ große Industriestadt ist, wir aber hier die Möglichkeit fanden, via Internet Kontakt nach Deutschland aufzunehmen, doch da schlief bereits schon alles oder die PC’s waren abgeschaltet – so blieb’s halt nur bei Mitteilungen per Mail.
Ansonsten bieten die Städte keine weiteren Besonderheiten, auch die Landschaft ist hier nicht mehr so wechselartig, zieht sich aber immer grüner und saftiger werdend bis nach Quesnel und so machten wir uns hinter Quesnel auf den Weg zum Baron Lake, nicht ohne wieder mit einem besonderem Erlebnis aufwarten zu können: wir haben ein im seichten Wasser stehendes  junges  Moose beobachtet und auch weiterhin viel Wild.
Die Landschaft hier ist wieder etwas ganz Besonderes, wechselt zwischen bizarr anmutenden Schluchten und Flüsschen  sowie sanften Weiten mit viel Wasser, kleinere und größere Seen überraschen um jede Biegung von Neuem.
Wie nach Plan erreichten wir dann gegen 18 Uhr den Bowron Lake und direkt der erste Campground am See lud uns ein um direkt für 2 Tage zu buchen. Es gab noch zwei weitere Campgrounds für Motorhomes hier, aber nur dieser direkt am Wasser – so fiel die Entscheidung nicht schwer.
Die Wassertemperatur ertasten – bestimmt so warm wie der Lac la Hache mit seinen 23°,  wenn nicht noch ne Idee wärmer! Dann Abendessen und ein wenig die Landschaft am See zu Fuß erkunden.

INFO-6 !!!      In den Büchereien in Orten besteht die Möglichkeit für eine bestimmte Zeit ins Internet zu gehen, entweder mit dem hauseigenen Equipment oder dem mitgebrachten Laptop – Wireless geht hier noch nicht überall, aber ein mitgebrachtes Netzwerkkabel überbrückt dann auch die letzte Hürde. In Computershops liegen die Preise so ab 2 $ aufwärts pro Viertelstunde, also kein Vergleich zu den Telefongebühren, die eine Visa-Karte mit knapp 9 Dollar pro Minute belasten. In Prince Rupert Internet sogar nur 1,8 $ für die halbe Stunde, was wir dann auch ausnutzten. In einigen Shops sind auch Webcams angeschlossen, sodass nicht nur Sprach-,  sondern auch Bildverbindung besteht. 

11 Tag, Sonntag 10.8.
Bereits gegen 7 Uhr aufgestanden war es eine Ruhe für sich am See zu sitzen. Beim Frühstück beschlossen wir den Tag hier zu verbringen, einmal ganz abschalten und „Ferien“ machen!
Viel Schwimmen, Reiseroute neu planen und die Gegend erkunden war heute mal angesagt – also auch keine „Buchführung“ im Tagebuch!

12. Tag, Montag 11.8.
Ausgeschlafen nach dem Tag „Ruhepause“ und erst gegen 10:30 aufgestanden, gefrühstückt und alles abfahrbereit gemacht, gegen 11 Uhr los nach Barkerville, einer der „guten alten Zeit“ nachgestellten Goldgräberstadt. Der erste Tag, an dem etwas Regen im Spiel war, doch der wollte sowieso nicht lange anhalten. Es war hier wunderbar gestaltet und es lohnt sich für jeden diese Attraktion in seiner Reiseroute zu berücksichtigen! Kein kitschiges Fantasieland sondern schon reale belebte Stimmung, die man hier mitnehmen kann! Gegen 14:30 Aufbruch, eigentlich war die Zeit viel zu kurz, aber der Weg bis nach Prince George noch lang und wir wollten/mussten da heute noch einen Ölwechsel machen (Terminvorgabe)!

 


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