Eine kleine Gruppe um Felix Hohmeyer im Raum Bielefeld beschäftigt sich seit ca. 1 ½ Jahren mit dem Herding von Rindern -vornehmlich mit dem Australian Cattle Dog- und hatte gerade zu zwei 3 Tages Seminaren mit dem australischen Trainer Simon Leaning geladen. Was also lag näher, sich genau das einmal anzuschauen, dabei zu sein und zu testen, wie „treibt“ es unsere kleine „Amy“ -gerade 14 Wochen alt- mit den Schafen? Das Ergebnis konnte sich nicht nur sehen lassen, sondern bestätigte uns, genau hier in Zukunft weiter dran zu bleiben. Es war schon enorm, wie dieses kleine Bouvier-Fräulein sich dort durchsetzte und kaum Respekt vor den -für sie riesigen- Schafen zu haben schien, wobei diese fünf (eher bockigen) Schafe gar nicht zimperlich mit so manchem Hund umgingen, wie wir bereits zuvor erleben konnten. Die für uns wichtigste und interessanteste Erkenntnis bei dieser Arbeit war, dass es hier keines Leckerlis zum Ansporn bedarf, der „Urtrieb“ im Tier sorgt dafür - oder eben nicht! Hier in dieser Arbeit ist das Leckerli das zu treibende Tier, das alleine bereitet dem Hund dermaßen Spaß und Trieb, dass der Hund quasi nur noch gelenkt werden muss - nein, etwas mehr gehört schon dazu, aber nicht heute und hier mit Amy, denn wir lernen jetzt erst einmal Schafe und Rinder intensiver kennen! Diese Zeit hier auf dem Gelände von Felix Hohmeyer leitet gewiss ein weiteres interessantes Leistungsfeld bei uns ein, wie ernst wir es betreiben können, wird sich noch herausstellen, aber die ersten Schritte sind getan und auch sehr vielversprechend.
Da unsererseits schon seit langem starkes Interesse an der ureigenen Bouvierarbeit wie u. a. dem des Herding besteht, haben wir bereits seit einigen Jahren engeren Kontakt nach Amerika. Zum einen besteht dort ein großes Interesse -gerade aus Bouvierkreisen- an der hiesigen Wasserarbeit/-rettung, der wir hier mit Bryana nachgehen (Interessenaustausch), zum anderen besteht eben unsererseits eine gewisse Beachtung am dortigen Herding, einer Arbeitsdisziplin, die dem Bouvier zwar bereits im Ursprung quasi in die Wiege (Gene) gelegt wurde, hier in Deutschland aber bei den Bouvierorganisationen eher verkümmert ist und in unseren Breiten wohl auch nur mit Border’s und wenigen anderen ähnlichen Rassen wirklich nachgegangen wird. So werden auch andere -dem Bouvier ureigene- Eigenschaften wie Treideln (was den Bouvier auch für die Wasserarbeit interessant werden lässt) oder eben dem Karrenhund (Carting), hier -allerdings stark in Bezug auf seine Einsatzmöglichkeiten- ins Abseits verdrängt und scheinen -bis eben auf Beschreibungen seines Ursprungscharakters- heute nur noch nebensächlich in Bouvierkreisen. Somit ist unser Kontakt im Bereich „der Bouvier als Gebrauchshund“ wesentlich mehr in die USA verlagert (rein aus diesen Interessensgründen), als ins ureigene nahe Deutschland, wo es neben IPO und VPG (Schutzhund) heute kaum etwas anderes für den Bouvier zu geben scheint.
Einer der Experten auf dem Gebiet "stock-dog" mit dem Bouvier des Flandres ist Tim Taylor in Amerika, dessen Arbeit wir hier in Form eines Infovideos gerne einmal zeigen wollen, besonders interessant ist ein Videoquerschnitt seiner diesbezüglichen Arbeit: „stock-dog“, dem „Herden-Hund“!
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