Wells Gray National Park PDF Print E-mail
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Zur Fotogalerie Von Jasper über Mont Robson bis zum Wells Gray NP

 

Noch 6. Tag, Dienstag 5.8.
So kamen wir kurz nach Mittag nach British Columbia und zum Mont Robson, dem höchsten Berg Canadas. Doch wie so oft verschwinden derartige Bergspitzen in aller Regel in den Wolken und hier sollte es nicht anders sein, aber die Imposanz des Berges kam trotz allem voll zur Geltung.
In der Touristinfo direkt am Parkplatz erfuhren wir von Neuem (das was uns am Vortage schon vorm Malingesee passiert war), dass Waldbrände zwischen Kamploops und Clearwater zum einen jegliche telefonische Verbindung unterbanden (selbst hier bereits seit 5 Tagen nicht mehr möglich), aber auch Strom und Wasser aus gleichen Gründen inzwischen Seltenheitswert hatten. Auch die hiesigen Campgrounds konnten nicht damit dienen. Somit war unser Tagesplan über den Haufen geworfen, also weiter nach Valemount, denn hier sollte noch Telefon und Strom funktionieren. Doch die Stadt selber fesselte uns nicht so, dass wir uns zum Bleiben gezwungen sahen und entschlossen uns, nach erfolgreichem Einkauf im Supermarket den Weg nach Blue River einzuschlagen, der ja der halbe Tagesweg des nächsten Tages gewesen wäre. Außerdem gab es auch hier nur dort Strom, wo vor den Häusern die Notstromgeneratoren zu lautstark arbeiteten.

INFO-2 !!!     Noch ein kleiner Tipp, da die Einkaufsmöglichkeiten sprich Supermarkt in den Rockies doch arg begrenzt sind, sollte man sich in jedem Fall in Calgary für länger eindecken, das gilt auch für Getränke etc. ansonsten ist man ständig auf der Suche nach entsprechenden Einkaufsmöglichkeiten. Reichen sollten Getränke und Lebensmittel wenigsten bis Valemount – aus Richtung Jasper kommend direkt am Ortseingang (Tankstellen) links einbiegen und am Ende des Ortes rechter Hand. Dort gibt’s einen Supermarkt, der dann wieder fast alles hat und auch groß in der Auswahl ist, nebenan ist auch direkt ein Spirituosenmarkt – der Inhaber wirkt genauso tüddelig in seiner ganzen Art wie es wohl zu Trapper’s Zeiten war, wobei seine Hornbrille mit den dicken Gläsern dieses Bild auch nicht gerade abschwächte, aber auch genauso lieb und nett „dusselig“ wirkte er. Schließlich konnte er doch den Betrag mit der Visa-Karte richtig verrechnen – ist auch nicht so einfach, wenn nix mehr geht, weil kaum Strom mehr im Lande ist, aber dafür half  er während des Einkaufens, denn auch der Laden war dunkel, aber er kannte ja seine Artikel. War schon recht lustig hier so ein Augenblick,  so ernst die Lage wegen Feuer und Strom/Wasser auch war! 

Doch Blue River entpuppte sich als Totenstadt, wir wären die einzigen Benutzer des Campgrounds gewesen. Fazit: keiner wollte hier bleiben und  einer der Waldwächter, den wir  an einer Tankstelle – auch unser zweiter Tankstop – trafen, welche auf Grund des Stromausfalls mit Hilfe eines Notstromgenerators noch funktionstüchtig war, informierte und, dass zur Zeit noch alles über Little Fort und die 24 umgeleitet werde, sollte die Windrichtung nördlicher und heftiger werden, würde ganz gesperrt. Also lag der Entschluss nicht fern, direkt bis Clearwater durchzufahren, obwohl die Information in Valemount herausbekam, dass verschiedene Camping- und Lodgeanbieter bereits geschlossen hatten – eine Alternative wäre aber nur die Rück- und Weiterfahrt über die 16 nach Prince George gewesen, somit hätten wir aber auf einige wunderbare Parks und Sehenswürdigkeiten verzichten müssen. In der Info von Clearwater – hier waren wir so gegen 19 Uhr und in Begleitung von feinem Ascheregen, der schon bis hierher getragen wurde - erfuhren wir, dass bereits viele wegen Strom- und Wassermangel geschlossen haben, die Wells Gray Ranch gehörte aber nicht dazu, da sie einen eigenen Brunnen hatte und somit auch noch Wasser. Wir ließen von hier aus reservieren und fuhren diese 25 km dann  auch noch zur Wells Gray Ranch. Angekommen empfing uns Greta – eine Deutsche – recht herzlich und spontan fiel beim Sohn die Entscheidung, dass wir hier 2x nächtigen könnten. Wir trafen uns, nachdem wir den Stellplatz eingenommen hatten, noch im Biergarten der Ranch und machten mit Greta auch unseren Tagesplan für den Folgetag aus. Rafting mit Paddeln übern See und Motorquad! Anschließend im Motorhome noch ein wenig Abhängen, natürlich mit Canadischem Rotwein aus British Columbia!

INFO-3 !!!     Alle bisher von uns probierten Dinge wie Canadischer Rotwein, Canadisches Bier und sogar Canadischer(!!!) Gouda (Pikantje) waren eher bekömmlich und delikat als nur purer Ersatz! 

7 Tag, Mittwoch 6.8.
Der Tag begann schon um 6:30, heißer Kaffee und „Buchführung“ war angesagt. Ab 7:30 wieder alle Generatoren, die nicht zu überhören aber z. Z. nicht wegzudenken sind, auch ist da noch der Hauch von Qualm in der Nase der die Waldbrände nicht in Vergessenheit geraten lässt. Frühstück und dann gegen 9:30 Treffpunkt zur ersten Actiontour in diesem Urlaub: Wells Gray Appetizer. Mit einem Guide durch den Wells Gray Park und einer Kanutour über den Clearwatersee. Wir hatten mit Kevin einen guten Guide, der uns nicht nur ein wenig in die Geheimnisse des Parks einwies, sondern auch viele nützliche Dinge erklärte, die als Hintergrundwissen sehr dienlich waren. Dieser Park mit einem Guide zur Seite ist ein absoluter Tipp für all diejenigen, die etwas von diesem Land erfahren wollen, nein – nicht alles kann man an einem solchen Tag erfahren, aber schon einen Einblick in einen Landstrich und ein wenig Geschichte als Grundlage für das Erkunden von British Columbia und Canada bekommen. Wir besuchten die Dawson Falls, die Ray Farm – der erste weiße Siedler, den die Indianer hier auf Grund seiner medizinischen Kenntnisse auf ihrem Grunde duldeten, den Clearwater Lake mit einer Paddeltour und Lunchtime, die Bailey’s Chute – hier konnten wir Lachse beobachten, wie sie die Stromschnellen nahmen und  last but not least die Helmcken Falls um die wichtigsten Stationen zu erwähnen. Hinzu kam noch die Pflanzenkunde und entsprechende Plätze. Derartige Erkundungstouren sowie weitere Aktivitäten werden vom Team der Wells Gray Ranch angeboten und durchgeführt. So blieben wir noch eine weitere Nacht am gleichen Ort.

INFO-4 !!!     In jedem Ort sollte man die ortsansäßige Information ansteuern, hier erfährt man wirklich alles, ob Campgrounds, Sehenswürdigkeiten, individuelle Informationen incl. Karten- und Beschreibungsmaterial oder auch sogar in welchem Laden man in welchem Ort welches Sieb bekomme bzw. wo es richtiges knuspriges Roggenbrot gibt! Letzteres widerfuhr uns in 100 Mile House, wo wir in der Information mal nebenbei danach fragten, wo wir ein Drahtsieb - so wie wir es für Fettgebackenes in entsprechenden Töpfen kennen -  hier bekommen und prompt erhielten wir eine eindeutige Aussage und ein Kauferfolg stellte sich genauso ein! Nicht ein einziges Mal wurden wir unfreundlich behandelt, Freundlichkeit scheint den Kanadiern und Zugewanderten sowieso in die Gene  geschrieben zu sein!
Übrigens: Das Sieb benötigten wir nicht um etwas in Fett zu backen(!!!), sondern um eine Contactlinse, die wohl durch den Waschtischabfluss(!) in den Abflusstank geraten war, wieder herauszufiltern!!!

8 Tag, Donnerstag 7.8.
Mal so richtig ausgeschlafen, 9:30 zeigte die Uhr, als wir uns aus den Betten rollten. Frühstück und verstauen, denn gegen Mittag wollten wir weiter. Doch vorher war noch etwas Besonderes angesagt: ATV – die kleinen geländegängigen vierrädrigen Motorräder! Das war eine Welt für sich und nur unter dem Aspekt FUN auf dieser Reise einzuordnen und so lassen wir das hier einfach mal als ein unbeschreibliches Erlebnis stehen – denn die Meinungen hierüber in diesem Naturumfeld sind geteilt, auch bei uns!
Danach ein kleiner Besuch auf der Helmcken Falls Lodge, hier wollten wir uns eigentlich mit unserem Wohnmobil einquartieren, jedoch hatten hier fast alle wegen des anhaltenden Feuers bereits seit Tagen geschlossen. Danach zurück nach Clearwater um von hier aus weiter in Richtung Lac la Hash zu unserem nächsten Ziel zu „driven“.
Mit dem Gebiet des Wells Gray Park haben wir zwar nicht mehr viel mit dem Teil der Rockies zu tun -wie auf dem Trip von Banff nach Jasper oder den anschließenden Columbia Mountains, aber uninteressanter ist dieses Gebiet deshalb noch lange nicht. Ganz im Gegenteil, die Vielfältigkeit des Highlands kommt seit dem Wells Gray Park und mit der hiesigen Gegend aber auch erst so richtig zur Geltung.

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