Bis Banf bestimmte das FEUER die Route PDF Print E-mail
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30. TAG, Freitag 29.8.
Die Weiterfahrt (ca. 8 Uhr) nach Vernon über Kelowna entpuppte sich als Zwischenstation, denn Endstation war heute Revelstoke. Beide Waldbrände, der südlich von Kelowna und der nördlich um Chase gelegene zwangen uns förmlich zur Weiterfahrt. Nicht nur des Geruches und der Asche wegen. Die abgehenden Straßen vom Highway sind ebenfalls gesperrt. Selbst hier in Revelstoke sind alle Nationalparks und Zufahrten gesperrt und ständig sind die Hubschrauber auf Kontrolle oder mit Wassersäcken unterwegs.
Direkt kurz hinter Osoyoos hatten wir bereits ersten Kontakt mit den bis zur Straße angrenzenden Brandflächen sowie sengendem Qualm und starkem Brandgeruch. Teilweise war eine derartige Smogbildung, dass die Berge und auch schon die vorderen Hügel nicht mehr zu erkennen waren. Auch war oft das andere Seeufer nicht mehr auszumachen. In der Stadt Kelowna angekommen, so gegen 10 Uhr, konnten wir die Qualmsäulen verschiedenster Feuerherde an den südlich gelegenen Berghängen ausmachen, kaum zu erkennen im Smog und dem Sonnenstand. Es wird einem schon mulmig durch diese von Feuern beherrschten Gegend zu fahren. In und um Kelowna gab’s kaum einen freien Platz ohne Dankesschrift an die Firefighter und deren Arbeit, jede Firma hatte irgendwo ihr Plakat aufgestellt, es lief einem manchmal schon kalt der Schauer über den Rücken, Derartiges Verhalten und ernsthaftes Mitgefühl ist einem total fremd aus der europäischen Zivilisation, was hier eigentlich an der Tagesordnung ist, bei uns evt. im Ansatz bei Ausnahmezustände wie z.B. bei Flut.  
Am Nachmittag gegen 4 Uhr in Revelstoke angekommen und die verschiedenen Campingplätze begutachtet, die einsame Entscheidung fiel zu Gunsten des Lamplighter Campgrounds aus. Sein größter Vorteil ist die Entfernung zum Ort, ca. 15 Min. zu Fuß! Aber auch alles andere kann sich sehen lassen, sogar Internet und ein Aufenthalts-, Küchen- und Speiseraum ist vorhanden, letzteres wohl angelehnt an die Leiterin des Platzes als gebürtige Schweizerin und eher an Camper als an RV’s ursprünglich angedacht.
Ganz Revelstoke ist eine Puppenstube, ein Stadtbild, das sich in keinster Weise zu verstecken braucht. Auch die Restaurants können sich sehen lassen, sogar einen Sexshop haben wir entdeckt, was es jedoch  hier zu erwerben gab, war laut Schaufenster eher ein Tirolerhut mit zitronengelber Feder als sexistische Pendants dazu – oder haben wir irgendwas verpasst???
So beendeten wir diesen doch recht trüben Tag mit einem chinesischen Essen in einem der unzähligen Restaurants dieser Stadt mit ca. 8.000 Einwohnern.

31. TAG, Samstag 30.8.
Der heutige Morgen war wieder etwas deprimierender, die umliegenden Berge waren kaum noch auszumachen, das ganze Tal lag im Smog. Wir gingen jedoch davon aus, dass dieser Smog  rein wetterbedingt war, so kannten wir es ja schon ein wenig von Osoyoos.
Am Morgen noch in Revelstoke den Farmer-Market besucht um danach weiter zum Glacier-Park Richtung Golden zu fahren, denn der Gletscherpark war der einzige, der zur Zeit noch frei gegeben war, was soll auf’m Gletscher auch schon brennen!
Doch gerade am ersten Berg nach Revelstoke in Richtung Glacier Park erkannten wir die Smogursache: Der Berg brannte! Zwischendurch sahen wir nur im Vorbeifahren, wie die Hubschrauber ihre Wassersäcke über den Bränden entleerten um diese im nächsten Augenblick im Fluss am Bergfuß wieder aufzufüllen. Es ist schon richtig unheimlich, dem Feuer so nahe zu sein, auch wenn die Flammen vor lauter Smog kaum auszumachen waren. Hinzu kam, dass die Sonne voll den Berg beschien und somit jede genaue Sicht verblendet war, nur die Rauchsäulen waren gerade mal sichtbar.
Revelstoke liegt ja schon wieder in den Mountains, doch bis zum Glacier-Park stieg es noch mal richtig an. Der Trail vom Parkplatz bis zum Gletscher sollte allerdings ein Höhepunkt des heutigen Tages sein, aber den mussten wir streichen, da ich seit Osoyoos an einer Sonnenallergie litt und im Moment keine Sonne an Hals und Nacken vertragen konnte.
Da ist es natürlich an einem fast wolkenlosen Sonnentag fast unmöglich, sonnengeschützt die Gletschertour samt 10km An- und Abmarsch zu überstehen. 

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