Canyons & Wildlife pur PDF Drucken E-Mail

Zur Fotogalerie Vom Wind zum Peel, von einem Canyon zum anderen

 

16. Tag Fr. 12. August
Bis 8 Uhr ausgeschlafen, aber die Sonne schien nur über einer geschlossenen Wolkendecke, jedoch kein Regen! Dieses Wetter war uns recht, auch wenn der Smog weiterhin anhielt. Das Land wird hier immer weiter, so wie der Stromlauf, der zeitweise enorme Dimensionen annimmt. Am Mt. Deception , dem letzten größeren Bergmassiv bis zum Peel, machten wir eine kurze Ruhepause, dann ging’s weiter auf dem Wind zum nächsten Nachtlager. Nach Beziehen des Campgrounds gibt’s heute mal keinen Fisch, sondern Gemüsepfanne auf Indisch mit Curry. Danach  Erkundung des Umfeldes. Kurz vor dem Zeltplatz (ca. 100m) sahen wir gerade noch, wie ein Schwarm großer Vögel mit rauschenden Schwingen direkt in Lagernähe landete. Näher gekommen konnten wir gut sehen, dass es sich um Sandhill Cranes handelte, ein Sorte von Kranichen, die hier im Arktisbereich zu Hause sind und in ca. 2000 m Höhe normalerweise ihre Kreise ziehen. Nun saßen sie zum Nachtlager genau gegenüber von unserem Campground auf der anderen Uferseite des Wind River, scheint wohl ein gefragter Ort hier zu sein.
In der Zwischenzeit mutierte „Alison’s Restaurant“ zur Backstube mit einem rundum gelungenen Schokoladenkuchen. Zu trinken gab’s heute außer Tee auch heißen Kakao, die Vielfalt in der Küche nahm also nicht mit Dauer der Reise ab, das war teilweise schon enorm!
Mit dem heutigen Tripp haben wir allerdings auch eine gute Grundvoraussetzung geschaffen, den Rest der Tour in drei gute Stücke aufzuteilen. Eine letzte Etappe also morgen noch auf dem Wind River und dann noch zwei Etappen auf dem Peel River!

17. Tag Sa. 13. August
Apfelpfannekuchen zum Frühstück und dann ging’s auch schon los zum letzten Stück des Wind Rivers, die Kraniche hatten uns bereits wieder in der Nacht verlassen.
Hier war der Wind noch glasklar, was sich jedoch bald änderte. Der Grund des Bodens war kaum noch auszumachen, zu stark wird hier der Untergrund durch die starke Strömung aufgewirbelt. Der Wind wird zunehmend breiter, tiefer und schneller, allerdings ändert sich dieses Bild auch schnell. Flache und breite Gravelbänke im River erschwerten uns so manche Passage. Bei einer Lunchpause entdeckten wir eine Moosekuh mit zwei jungen Moose, kaum 80 Meter vor uns! So langsam kommen wir jetzt auch auf unsere Wildlifekosten. Doch das ist nicht das einzige Highlight an diesem Tag, bald danach erreichen wir einen herrlichen Canyon, an dem Wind und Peel River aufeinander treffen. Kurz hinter dem Canyon errichten wir unser Nachtlager. Am Abend gibt es eine stärkende Reis-Gemüse-Suppe. Dann sitzen wir noch eine Weile am Lagerfeuer, bevor wir  zu Bett gehen.

18. Tag So. 14. August
Frühstück um 7 Uhr und um 8:50 legen die Kanus ab. In den kommenden zwei Tagen müssen wir immerhin gute 90 km auf dem Peel River paddeln! Eine aufziehende Wolkendecke und eine sich breit machende Kälte zwingen uns in die wärmsten und windgeschütztesten Sachen. Unsere Hoffnung noch etwas Sonne zu erhaschen sollte wohl jäh „ertränkt“ werden, denn bald sahen wir vor uns eine riesige Regenfront und kurz drauf weitere schwarze Wolken den Horizont total verdunkeln. Aber der Wettergott hatte wohl langsam ein Einsehen mit uns und blieb uns hold. Er verschonte uns vor dem Gröbsten, nur den Rest Nieselregen bekamen wir mit, doch kaum der Rede wert!
Dann servierte uns der Peel River einen weiteren Canyon - einfach nur grandios! So manches Mal kam man sich in diesem Kanu dann mehr als nur winzig vor. Danach eine kleine Rast, denn einer schien vor Kälte schon zu klappern und so machten wir schnell ein Lagerfeuer. Aufgewärmt ging’s nach einer Weile weiter. Der Peel zeigt sich hier recht wechselhaft und es macht mehr als nur Spaß auf diesem Fluß zu kanuten. Immer wieder große Felswände, die bis ins Wasser reichen und an denen wir in „Greifnähe“ mit dem Kanu vorbeirauschen. Während uns allen die Schönheit des Peels so fasziniert, kommt auch noch die Sonne und präsentiert sich ab Spätnachmittag zusammen mit dem schönsten blauen Himmel, So schlagen wir gegen 17 Uhr unser neues Lager bei herrlichstem Wetter und bester Stimmung in einem umwerfend schönen Umfeld auf. Das Abendessen war selbst am vorletzten Abend noch derart lecker, dass nichts, aber auch gar nichts übrig blieb. Es gab ’ne tolle Gemüsepfanne mit Gehacktem und Kartoffelbrei überbacken!
Nach dem Essen holt Kjell überraschend eine Flasche Baileys aus seinem Gepäck und stößt mit uns allen auf den Peel an, denke, auch ihn hat dieser Tag auf dem Peel derart überwältigt. Dann folgte ein Aufschrei: ein Bär, ein Bär, ein Bär! Da war gerade ein Schwarzbär durch den Peel von unserem ans andere Ufer geschwommen und entstieg ihm gerade. Im Wasser dachten wir noch: Da treibt ein Stück Holz! Jetzt war er gut auszumachen - wenn auch schon etwas weiter entfernt im nahen Unterholz verschwindend.
War das ein Tag! Und die Reise ist auch noch nicht zu Ende. Heute hatten wir knappe 60 km gepaddelt, morgen werden wir den Rest bis zur Snake Rivermündung, bzw. eine Biege weiter, bis zum Wasserfluglandeplatz paddeln.

Wir gingen total entspannt und früh zu Bett, die Sonne hatte mal so richtig gut getan, vielleicht bleibt es so bis zum Ende!

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Zurüch nach Sonne statt Schnee
Weiter bis Whitehorse