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Zur Fotogalerie Flug über eisige Berge bis Whitehorse

 

Tag der Abreise, Sonntag der 10. Juli 2005, Abflug ab Amsterdam um 13:45 und Ankunft in Whitehorse um 23:15. Allein die Anreise war eine kleine Meisterleistung, aber wer kennt schon alle Tücken im Voraus, so waren sie zu meistern und zu überstehen. Zum einen weiß man hinterher sowieso alles besser und zum anderen ging ja alles noch mal gut über die Bühne. Unser erster Fehler war es, aus folgenden Flugangeboten, Amsterdam/Toronto/Anchorage/Whitehorse und Amsterdam/London-Heathrow/Anchorage/Whitehorse den zweiten trotz fast gleicher Zeiten herauszusuchen, denn warum in einem Drittland umsteigen, wenn’s eben auch anders geht! Wenn dazu gerade ein paar Tage zuvor in London selber der Terror herrschte, noch am selbigen Tage der Airport gegen Mittag wegen Terrordrohungen geschlossen und auch drei Verhaftungen in diesem Zusammenhang vorgenommen wurden, konnte man sich glücklich schätzen, dass der Anschluss überhaupt klappte, auch wenn die ganzen Zollformalitäten allmählich an den Nerven zerrten.

So blieb trotz eines Zweieinhalbstundenaufenthaltes in London eigentlich kein „Aufenthalt“, da die Handgepäck- und Passkontrollen an sämtlich nur erdenklichen Stellen bereits die gesamte Wartezeit in Beschlag nahmen und man sich schon wieder fast glücklich schätzen konnte, den Anschlussflug überhaupt zu ergattern und auch noch sämtliche Koffer beisammen zu haben. Denn auch letzteres Glück hatten nicht alle, so erging es anderen Passagieren in Whitehorse, die auf in London falsch geleitetes Gepäck noch warteten!
Doch der Flug als solches von London nach Vancouver zeigte sich von einer seiner herrlichsten Seiten. Über Grönland hatten wir eine solche klare Sicht, dass es ausnahmslos alle Passagiere aus den Sesseln riss, um einen Blick durch die kleinen Fenster zu erhaschen, wohl dem, der einen Fensterplatz sein Eigen nennen konnte!
Doch in Vancouver angekommen, ereilte uns beinahe das erste richtig große Missgeschick dieser Reise, das auch mal so richtig in die Hose hätte gehen können, wenn da nicht das Wörtchen „Glück“ gewesen wäre. Da wir bei Air Canada gebucht hatten, wunderten wir uns bereits in Amsterdam, dass wir gar nicht mit der gebuchten Air Canada flogen, sondern mit einer anderen engl. Fluggesellschaft. Erst ab London sollten wir die gebuchte Airline zu Gesicht bekommen. Aber so ein Airport wie London ist ja auch riesig organisiert – hier muss das Chaos regieren - ansonsten ist dieses Zusammenspiel verschiedener Leistungen kaum vorstellbar. Das Gepäck wird aber von der einen Airline zum nächsten Flieger gebracht,  egal welches Ziel für den Weiterflug geplant ist. Von ähnlicher Raffinesse  sind wir dann auch in Vancouver ausgegangen – doch ein zufälliges Nachfragen brachte uns dann darauf, innerhalb der Fluggesellschaft sei die Gepäckzuordnung nicht gegeben. Dabei macht der ja nicht gerade kleine Flughafen einen eher gut durchdachten und funktionierenden Eindruck. Pure Handarbeit war gefragt. Also auf zum Kofferfassen und nach weiteren Stationen erneutes Aufgeben bei der gleichen Fluggesellschaft. Hätten wir dieses nicht durch beiläufiges Fragen erfahren, die ganze Familie hätte in Whitehorse angekommen im wahrsten Sinne sehr dumm aus dem Rest der Wäsche geguckt, die uns noch geblieben wäre.
Doch das war - wie sich herausstellte - wohl nur eine erste sanfte Vorahnung von dem, was uns am Ankunftstage noch alles widerfahren sollte.
Am Zielort Whitehorse schließlich angekommen (taghell bei immer noch 21°C) wurden wir vom Kurierdienst des Hotels für die erste Nacht in Empfang genommen und so konnten wir uns nach Kofferempfang und Einchecken im Hotel schließlich total müde und „geschafft“ in die Horizontale begeben.

2.Tag
Der Wecker sollte uns um 8 wecken, aber nach mehrmaligem nächtlichen Wachwerden beschlossen wir dann gegen 7:30 uns schon mal frisch zu machen. Wir fühlten uns zwar noch insgesamt etwas „fertig“ aber ansonsten auch schon sehr „abenteuermotiviert“ und somit voller Tatendrang! Doch gerade dieser Tatendrang sollte bereits vor dem Frühstück wieder jäh gedämpft werden. Unsere Reiseagentur hatte uns  für sämtliche Unternehmungen Vouchers bereit gestellt und alle Unterlagen sollten hier vor Ort im Hotel für uns bereits vorliegen.
Doch es war nichts aufzufinden, die Dame an der Rezeption und die Managerin konnten uns nicht weiterhelfen. Erst ein tel. Kontakt mit dem Veranstalter in Anchorage ließ die Dame an der Rezeption dumm dreinblicken, denn die Agentur besaß eine schriftliche Empfangsbestätigung eben jener Unterlagen. Anscheinend war dies dennoch kein Grund, eine solche Sendung mit dem nötigen Ernst zu behandeln. „Sorry“, war dann auch nur die banale Bemerkung der Rezeption und unser weiterer Reiseverlauf war nun ein wenig gefährdet, denn die gesamten weiteren Flugtickets und Reisebuchungen für Lodges und Touren waren ja nicht mehr vorhanden. Wir bekamen per Fax von der Agentur noch eine genaue Beschreibung der Buchungen, doch wie wir ohne Tickets die Flüge und Touren tätigen sollten, blieb uns noch ein Geheimnis!
Nach dem Frühstück hatten wir dann noch ein wenig Zeit um uns einen ersten Stadtrundgang zu gönnen. Natürlich erst einmal runter zum Fluss Yukon. Hier konnten wir auch gleich eine der ersten Attraktionen besichtigen, einen riesigen Raddampfer – an Dampf im Maschinenraum bereits verloren, jedoch nicht an Attraktivität, die ein solcher Raddampfer heute noch ausstrahlt.
Weiter durch die Innenstadt um dann auch gleich wieder zum Hotel zurückzukehren, denn wir sollten gleich zur RV-Station abgeholt werden um unseren Pick-Up in Empfang zu nehmen.
Aber wir mussten uns noch ein wenig gedulden, denn Einweisung und Übernahme brauchten ihre Zeit und wer denkt, dass es reicht, hier im Yukon einen Camper zu mieten und das war’s mit den Kosten, der hat sich gewaltig geirrt!  Zusätzlich zum gecharterten Camper mit Angabe der Reiseroute muss für jeden weiteren Tag, an dem man sich mit dem Camper in den USA (hier Alaska) befindet, 10$ an zusätzlicher Versicherung gezahlt werden, für jede weitere Person, die sich mal ans Steuer setzen könnte – auch wenn’s die eigene Ehefrau ist – nochmals 5$. Für einige vielleicht nur „peanuts“, aber wenn man bedenkt, was ein solcher Urlaub bereits in der Buchungsphase kostet, kommt schnell die Frage auf, wann das „Finanzloch“ im Boden endlich gestopft ist!
Nach Übernahme noch schnell den Supermarkt anfahren, denn das wird dann wohl für die kommenden 3 Tage die einzige Möglichkeit gewesen sein den Lebensmittelvorrat aufzufüllen. So konnten wir schließlich gegen 16:15 unseren eigentlichen Trip in Richtung Dawson City beginnen und gute 500km lagen noch vor uns – so war die Planung!!

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